Neue Arbeitsperspektive für Menschen mit Behinderung
Autohaus Nix für Hessischen Landespreis für beispielhafte Integration vorgeschlagen
Wie kann betriebliche Teilhabe für Menschen mit Schwerbehinderung gelingen, so dass alle Seiten davon profitieren? Das Autohaus NIX mit Stammsitz in Wächtersbach-Aufenau zeigt, wie es geht, und wurde dafür von der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) des direct-Beratungszentrums Gelnhausen für den Hessischen Landespreis für beispielhafte Integration vorgeschlagen.
Anlass für die Nominierung war die Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes im Lager- und Werkstattbereich – gezielt für einen Bewerber mit Schwerbehinderung, den das Unternehmen Anfang 2024 durch Vermittlung des Integrationsfachdienstes (IFD) kennengelernt hat. In enger Abstimmung mit EAA, IFD, Agentur für Arbeit und Integrationsamt wurde der Arbeitsplatz neu konzipiert, ein regulärer Einjahresvertrag geschlossen und inzwischen verlängert. Sowohl die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber, als auch der Integrationsfachdienst sind im direct-Beratungszentrum in der Hailerer Straße 24 in Gelnhausen angesiedelt. Das Beratungszentrum gehört zu den Angeboten des BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig), das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen mit Behinderungen bei der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu unterstützen. „Von zentraler Bedeutung sind dabei unter anderem die Bereiche Bildung und Arbeit, um den Menschen Perspektiven zur möglichst selbstständigen Gestaltung ihres Lebens zu bieten und ihnen die Entfaltung ihrer Talente und Fähigkeiten zu ermöglichen“, erklärt Martin Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Passgenaue Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen auf dem Weg in und durch die Arbeitswelt sei in den meisten Fällen der Schlüssel zum Erfolg. „Als EAA haben wir den Prozess von Anfang an begleitet – von der ersten Idee über die Abstimmung mit den Fachdiensten bis zur Unterstützung bei Förderanträgen“, sagt Marie-Louise Puls, Fachberaterin der EAA. „Gerade beim Führerschein, der für den erweiterten Einsatz des neuen Mitarbeiters nötig war, war die Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt zentral. Dank der guten Koordination konnten wir gemeinsam Lösungen entwickeln, die den Prozess für alle Beteiligten erleichtert haben. Genau darin liegt die Aufgabe der Einheitlichen Ansprechstelle.“
Heute ist der neue Kollege ein geschätzter Teil des Werkstattteams – zuverlässig, engagiert und voll integriert. Für Personalleiterin Cornelia Nix war früh klar: Teilhabe ist kein Zusatz, sondern gelebte Verantwortung. „Wir wollen echte Chancen schaffen – und erleben, wie alle davon profitieren.“
Auch Anna Jordan, zuständig für Personalentwicklung bei NIX, zieht ein positives Fazit: „Der Aufwand lohnt sich – und er hat sich für uns mehrfach ausgezahlt: Unser neuer Kollege hat sich mit großer Motivation ins Team eingebracht, ist zuverlässig, engagiert und wurde vom Werkstatt-Team in Wächtersbach von Anfang an offen aufgenommen. Rückblickend war der gesamte Prozess ein wertvolles Invest in unseren Betrieb.“
Für die EAA ist klar: „Das Autohaus NIX zeigt, wie Integration am Arbeitsplatz funktionieren kann – mit Offenheit, klarer Haltung und verlässlicher Begleitung.“